Donnerstag, 6. November 2008

Na gut.

Ein paar Worte zur Wahl des 44. Präsidenten wären hier dann wohl doch angebracht. Viel gibt es, finde ich, nicht mehr zu sagen, es hat ja jeder, aber auch wirklich jeder, schon irgendeinen Senf dazu abgegeben.
Ich freue mich tierisch, dass Obama gewonnen hat. Hätte McCain und vor allem Palin gewonnen, ich wäre wahrscheinlich noch schneller als geplant wieder nach Europa gezogen. Aber nicht nur die Tatsache, dass McCain verloren hat, sondern die Tatsache, dass Obama gewonnen hat, und vor allem, wie deutlich er gewonnen hat, freut mich sehr. Ich hatte das Szenario ja schon vor Augen, dass es trotz aller Umfragewerte bei der Wahl knapp ausgehen würde, dass sich die Wahlauszählungen dann hinziehen würden, dass ich die nächsten Tage in der Arbeit nicht etwas ruhiger verbringen werde, sondern gestresst ohne Ende, weil sich einfach kein Gewinner feststellen lassen will. Und das war eigentlich das schöne, das schon lange vor Mitternacht Ohio an Obama ging, und damit die Wahl für McCain gelaufen war. McCain konnte Obama seine Glückwünsche aussprechen und halbwegs würdevoll von der Bildfläche verschwinden, und Obama konnte eine Rede halten, die zwar die gleichen Gefühle weckte wie seine früheren Reden - vor allem als er zu dem "yes, we can" Teil überging - die aber trotzdem nicht übermäßig pathetisch wirkte, oder versuchte, auf die Tränendrüse zu drücken. Feucht wurden meine Augen nur mal kurz, als ich Jessie Jackson da stehen sah, wie ihm die Tränenübers Gesichten rollten. Der Mann hat gelitten, unter der Gesellschaft, in der er aufwuchs.
Ich glaube auch nicht, dass Jessie Jackson heute eine Chance hätte, auch wenn Obama den Weg ein bißchen breiter gemacht hat. Obama ist für mich immer noch das Höchstmaß an schwarz, was viele hier vertragen können. Genauso wie Colin Powell, jemand, der zwar etwas dunkler ist, den man schwarz nennen kann, aber der von der Art wie er redet, von der Art wie er sich verhält, ein weißer ist. Condoleezza Rice ist die einzige wirklich dunkelhäutige, die es in die Wände des Weißen Hauses geschafft hat. Aber kann man sich nun eine Shaniqua als nächste schwarze Präsidentin vorstellen?

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