Endlich tut sich wieder was. Letzte Woche hielt Sen. Kerry ein hearing in dem der Cardins Gesetzesvorschlag (siehe unten) diskutiert wurde. Alles in allem eine wirklich interesssante Diskussion, nicht nur über den Gesetzesentwurf, sondern auch zum Thema moderner Journalismus insgesamt. Hier ein Auszug aus Kerrys opening statement:
"The words of Joseph Pulitzer are still true -our Republic and its press will rise or fall together. We are just talking about a new kind of press, a new media, one that Pulitzer and all the other newspaper barons of this country never envisioned. This new kind of press, this new media is going to require a new economic model, one that everyone is still trying to figure out. That is why I wanted us all to sit down and talk about it - and try to figure it out together."Mit "together" waren nebst Senator Cardin folgende Personen gemeint:
- David Simon (arbeitete zwölf Jahre lang für die Baltimore Sun, momentan vor allem für die TV-Serive "TheWire" bekannt): legte ziemlich eindrucksvoll dar, dass Blogger und Citizen Journalists sich wohl selbst überschätzen, und unbezahlte Freizeitreporter niemals den Platz des traditionellen Berufsjournalisten einnehmen könnten. Andererseits sei aber das Internet nicht für die mometane Krise der Zeitungen und Verleger verantwortlich, sonder die Profitgier, die auch die amerikanischen Autohersteller in die Knie zwang: "(...) my industrie butchered itself and we did so at the behest of Wall Street and the same unfettered, free-market logic that has proved so disastrous for so many American industries. And the original sin of American newspapering lies, indeed, in going to Wall Street in the first place."
- Marissa Mayer (Vizepräsidentin von Google Search Products & User Experience), sprach u. a. davon, wie Google traffic und damit Einnahmen für Zeitungen im Internet erzeugt ("Google is doing its part by driving significant traffic to online news publishers, by helping them generate revenue through advertising, and by providing tools and platforms enabling them to reach millions of people").
- Alberto Ibargüen (Präsident der John S. And James L. Knight Foundation, einer Organisation zur Förderung des Journalismus): besorgt, dass sich zwar jedes Schulkind mit einem Klick über die weltweite Furcht über die Schweinegrippe informieren kann, aber es gleichzeitig relativ schwer hat etwas über Korruption in der eigenen Gemeinde herauszufinden.
- Steve Coll (ehem. Managing Editor der Washington Post) und James Moroney (Herausgeber The Dallas Morning News) sprachen über die Rolle des Journalismus im öffentlichen Leben und wie Gesetzesgebung diese Rolle unterstützen kann)
- Und schließlich Arianna Huffington, die erklärte, dass Zeitungen sich den Zeichen der Zeit nicht länger widersetzen können, dass sie weiterleben werden (in veränderter Form), und dass die Frage, die wirklich gestellt werden sollte, nicht heißen darf "Wie können wir die Zeitungen retten?", sondern "Wie stärken wir den Journalismus - egal über welche Plattform er verbreitet wird?". (Brillanter Ansatz, wenn ich das so hinzufügen darf!)